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Alt 28.10.2006, 21:48   #15
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[block]Hallo "kleiner Thomas",

die Beweggründe, warum jemand Personen aus Bali unterstützt sind nicht so einfach über einen Kamm zu scheren.

Grundsätzlich sollten wir hier zwischen verschiedenen Faktoren unterscheiden:

1. Der Bali-Neuling

Dieser Personenkreis "hilft" sicherlich wenig zielgerichtet, sondern aus puren Emotionen heraus. Einmal, weil man unmittelbar Not anderer Leute körperlich empfindet und mit unseren westlichen Maßstäben vergleicht. Oder weil einem ein Guide, Fahrer oder sonstige Personen etwas vorjammert und man keinerlei Vergleichmöglichkeiten von wirklich hilfsbedürftigen Personenkreisen und solchen Leuten haben, die sich nur einen höheren Lebensstandard wünschen.

Das unterscheidet die Balinesen grundsätzlich nicht von uns: "Je mehr er hat, je mehr er will".

2. Die "Dauergäste" in Bali

Ihre Hilfe konzentriert sich oft auf den Personenkreis, mit dem sie unmittelbar bzw. desöfteren in Bali Kontakt haben. Manchmal wird auch nach neuen Gruppen gesucht, die man unterstützen möchte.

Aber: Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

3. Gäste mit besonderen Beziehungen zu einer Region

Die letzte Gruppe - zumindest für mich - nimmt der Personenkreis ein, die zu bestimmten Regionen feste Kontakte unterhalten. Ob das nun Petra in Kuta/Lombok, Heike in Candi Dasa oder Brigit in Lovina ist spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Mit der Zeit ist es sowieso zur Gewohnheit geworden, dass diese Gäste etwas mitbringen. Werden dann gezielt Schicksale bestimmter Familien aus Bali und der Region geschildert, kann man sich einer Hilfe nur schwerlich entziehen, denn wir Europäer sind nunmal in den Augen der Indonesier alle reich. Aus einer normalerweise freiwilligen Handlung wird nun eine Art Verpflichtung der man nachkommen muss, um den Ruf im Ort nicht zu verlieren. Es ist eine Zwickmühle, aus der man schwerlich herauskommt, ohne das das Ansehen im Ort darunter leidet. Dabei spielt es keine Rolle, wie "unsinnig" oder für die Betroffenen wirklich hilflich das vorgetragene Anliegen ist.

Wir Deutschen sind es eben nicht gewohnt, dass Ärzte aus purer Gewinnsucht höchst zweifelhafte Behandlungen empfehlen. Ein Arzt war für mich auch bis Dez. 2004 und meinem Aufenthalt in der Frankfurter Uni-Klinik eine unantastbare Person. Leider musste ich gerade in Deutschland feststellen, dass diese Berufgsruppe neben Selbstprofilierung und Gewinnsucht teilweise bewusst Patienten durch unterlassene Hilfleistung schaden.

Was die balinesischen Ärzte im Kleinen machen, wird in ähnlicher Weise auch in Deutschland gemacht. Nur hier deckt Jeder Jeden. Angefangen beim Assistenzarzt, der Mist gebaut hat, bis zur höchsten Leitung einer Universitätklinik. Und sogar die Polizei unterstützt dabei das Handeln dieser "Mafia".

Mich verwundert in der Beziehung nichts mehr. Aber alle drei von mir benannten Besucherguppen handeln nicht, um dem Hilfempfänger in Bali zu schaden. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Grüße
Gregor
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