09.02.2006, 14:26 | #1 |
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Deutsches Fernsehen in Bali ?
Hallo Zusammen,
aus eigener Erfahrung ein Bericht zum Empfang von deutschen Fernsehsendern in Bali: aufgrund der geographischen Lage Balis ist es nicht möglich, die geostationären, deutschsprachig aussendenen Satelliten Astra, Kopernikus oder Eutelsat (= Hotbird) mit der eigenen Satellitenschüssel anzupeilen. Leider spielt da die Erdkrümmung nicht mit. Anschaulich wird das aus folgender Grafik: Spätestens in Mayasia ist in normalen Fällen (keine Weiterleitung von Signalen zwischen Satelliten) "hängen im Schacht". Ein Team einer Forschungsstation nördlich des Äquators in Afrika hat einmal versucht, diese Satelliten anzupeilen. Mit einer Schüssel von über 12 Metern Durchmesser bekam man dann ein dürftiges Bild. Allerdings ohne jegliche Schlechterwetterreserve. Bei Bewölkung oder gar Regen war dann "Schluss mit lustig". Einziger empfangbarer, wechselweise deutsch- und englischsprachiger Sender ist die Deutsche Welle (DW), dessen Sendungen über indonesiche Satelliten frei (ohne Verschlüsselung) ausgestrahlt werden. Mein Haus in Sanur lag z.B. in folgender geografischer Lage: 8'40'11.34 Süd, 115'15'44.23 Ost. Aus dieser Position (besser: allgemein südlich des Äquartors) ist es einfach unmöglich, die benannten deutschsprachigen Satelliten anzupeilen. Obwohl es technisch ohne Probleme möglich wäre, die Fernsehsender vom europäischen Raum an einen Satelliten im asiatischen Raum weiterzuleiten, wird derzeit davon kein Gebrauch gemacht (möglichweise kein ausreichender Bedarf und/oder keine freien Transponder, die ja Geld kosten). In den USA wird hingegen ein von den Sendern ARD und ZDF zusammengewürfeltes Gemeinschaftsprogramm als Pay-TV angeboten (15 US$/Monat). Grüße Gregor
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09.02.2006, 21:16 | #2 |
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Dtsch. Fernsehen
Hallo, Gregor,
die neuen Sateliten die von den Europäern als Gegenstück der Amis`den Erdball als Navigationhilfe umkreisen werden /sollen , sind die dann eine Lösung ??? Grüßle, Wolle |
09.02.2006, 21:42 | #3 |
Administrator
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RE: Dtsch. Fernsehen
Hallo Wolle,
dazu ein klares und deutliches: NEIN. GALILEO dient wie das amerikanische System GPS (Globel Position System) einzig und allein der Navigation, sei es nun für ziviile oder miliitärische Objekte. Für letzteres wurde GPS übrigens geschaffen. Diese Satelliten verfügen nicht über Fernsehempfangs- und Sendeeinrichtungen (Transponder). Damit wären sie auch mehr als zweckentfremdet und überlastet, da ihre wechselnde Positionierung im All eine permantente Neuausrichtung ihrer Antennen erforderlich machten. Sie sind ja nicht geostationär (quasi hängend über einem vorbestimmten Punkt im All) positioniert, sondern umkreisen in einer vorgesehenen Bahn den Globus. Und was würde passieren, wenn sie in einen für uns nicht einsehbaren Bereich gelangen würden ? Sprich: Erdschatten. Kondesquenz: "Funkstille" Beim GPS- oder Galileo-System kommt es ausschließlich darauf an, dass Du von möglichst vielen Satelitten Standortdaten übermittelt bekommst. Diese werden immer mit Deinem aktuellen Standort abgeglichen. Je mehr Daten Du von mehreren Satelitten empfängst, desto genauer die Positionierung. Mit zusätzlichen Aufgaben wären diese Satelitten schlichtweg überfordert. Unterschied zwischen GALILEO und GPS: GALILEO soll bedeutend genauer sein. Während GPS die Ziele auf wenige Meter genau bestimmt, sollen die Toleranzen bei GALILEO nur noch im cm-Bereich sein. Aber ich denke einmal, dass bei zunehmendem Interesse und Kundschaft die deutschen Fernsehsender durchaus Überlegungen anstellen, weitere Transponder auf fremden Satelitten über dem asiatischen Kontinent anzumieten. Das gibt dann vermutlich eine neue Art von "Pay-TV". Grüße Gregor
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09.02.2006, 23:25 | #4 |
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Seid gegrüßt !
Habe das "Fachchinesisch" natürlich nur quer gelesen, aber wie sieht es denn mit der DEUTSCHEN WELLE aus ? Im RESORT SEMINYAK konnte ich es im August 2005 zumindestens ca. 30 min lang empfangen: HÖREN und SEHEN ! Die Infos dort hätte ich mir auch schenken können, weil man bei Volker prima Empfang von DISCOVERY und BBC WORLD hatte ... Er meinte immer, es hängt von der entsprechenden Satellitenanlage ab und je höherwertiger sie sei, desto besser auch der Empfang ! Lieben Gruß von Heike |
09.02.2006, 23:37 | #5 |
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Hallo Heike,
natürlich bekommst Du auf Bali englischsprachige Sender (ist aber Pay-TV). Sie werden quasi in großer Höhe von einem zum anderen Satelliten übertragen. Da stört die Krümmung der Erdoberfläche nicht mehr. Ist kein Akt.. Es kommt eben immer auf den Bedarf an.. wäre in Indonesien und Anreinerstaaten ein Bedarf an deutschem Fernsehen, gäbe es das auch da. Technisch gesehen kein Problem. Service wird bei deutschen Fernsehsendern mit Ausnahme der deutschen Welle (die ja den Staatsauftrag zur weltweiten Austrahlung haben) klein geschrieben. Da, wo es im Einnahmen geht, sind die anderen deutschen Sender auch vertreten. Ohne Moos: nix los... Grüße Gregor PS: die geostationäre Lage der Astra-Satelliten liegt in 36.000 km über Zentraleuropa. Geostationär bedeutet, dass sie sich in 36.000 km Höhe mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen, wie die Rotation der Erde am Boden. Dadurch halten sie relativ zur Erde immer die gleiche Position über Grund inne. Sonst müssten die Antennenspiegel ständig neu justiert werden, oder mit einem Rotor dem Verlauf des Satelliten folgen. In 36.000 km Höhe spielt natürlich die Erdkrümmung keinerlei Rolle mehr. Alle Satelliten könnten sich demnach mit entsprechender Antennenausrichtung direkt "ansehen", und so Signale austauschen.
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10.02.2006, 16:20 | #6 |
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Hallo Zusammen,
Damit es nicht beim "Fachchinesich" bleibt, hier einmal das Austrahlungsgebiet der Astra-Satelliten: Damit wird deutlich: in Bali ist absolut nix drin mit deutschem Fernsehen.. alles was südlich von Griechenland ist, ist bereits kritisch.. Grüße Gregor
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10.02.2006, 16:34 | #7 |
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Empfang
Hallo, Gregor,
wie ist es eigentlich mit dem deutschsprachigen Radioempfang. z. B. mit einem "Weltempfänger" ? Grüßle Wolle |
10.02.2006, 17:31 | #8 |
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RE: Empfang
Hallo Wolle,
Kurzwelle kein Problem. Diese Wellen breiten sich ja nicht gradlinig aus, sondern "sliced" die obere Atmosphäre und kommen dann wieder zur Erde. Dabei ist allerdings der Empfang maßgeblich beeinflusst von der Sonnenfleckenaktivität, die die Atmosphäre sozusagen elektrisch aufladen, und so die Atmosphäre für die Kurzwellenstrahlen wie ein Spiegel wird. Das muss man sich so vorstellen (Wellen oben = Kurzwelle, Wellen unten = Ultrakurzwelle) Die Ultrakurzwelle (UKW oder auch FM) ist also IMMER auf Sichtkontakt angewiesen, während die Kurzwelle große Distanzen - unabhängig von der Erdkrümmung - überwinden kann. Ist aber natürlich für soundverwöhnte Ohren ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn man ansonsten nur UKW in High-Fidelety-Qualität gewohnt war. Aber auf Bali gibt (oder vielleicht auch gab) es zumindest einen Sender auf UKW, der stundenweise in deutscher Sprache sendet. Frag mich jetzt nicht nach dem Namen.. Und wenn alle Stricke reißen: im Internet kann man natürlich deutschsprachige Rundfunk- und Fernsehsender in gewohnter Qualität sehen und hören, wenn man über genügend Power auf der Leitung verfügt (z.B. Speedy-DSL). Ein Modem reicht hierzu nicht mehr. Grüße Gregor PS: die deutsche Welle bringt über Satellit (Indosat) insgesamt auch 5 Radiosender. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und das in digitaler Qualität.
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11.02.2006, 10:35 | #9 |
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Hallo, Gregor,
danke, für deine aufwendigen Erläuterungen. Find ich Klasse !!! Ein ensprechendes Gerät, welches hier im Handel "Weltempfänger " genannt wird, ist wohl das dazugehörige, bezüglich Empfang auf Bali oder ist da jede gute Anlage mit Antenne genug? Grüßle Wolle |
11.02.2006, 10:50 | #10 |
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Hallo Wolle,
für Kurzwellenempfang reicht in der Regel eine Teleskopstabantenne, wie sie standardmäßig bei Weltempfängern vorhanden ist. Spezielle Antennen sind im Normalfall nicht nötig. Du willst ja nicht das Amteurfunkband abhören. Diese Spezialantennen hätten dann auch wüste Ausmaße. Eine Multibandantenne für Kurzwelle hat eine Länge von rd. 85 Metern, und wird quer über das ganze Grundsrück verspannt. Zudem verfügen die meisten Weltempfänger über keinen zusätzlichen Anschluss für eine externe Antenne. Grüße Gregor
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