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Thema: Vogelgrippe
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Alt 02.11.2005, 19:09   #2
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Flag_DE Vogelgrippe, Teil II

es folgt: Teil II

Eine solche Maßnahme darf nicht zu einem falschen Sicherheitsgefühl und damit zur Vernachlässigung anderer wichtiger Verhaltensregeln (s.o.) verleiten. Dünne Papiermasken sind nach ca. 20 Minuten durchfeuchtet und verlieren ihre Wirksamkeit. An ihre sichere Entsorgung muss gedacht werden.

Versand von Probenmaterial
Grundsätzlich sollte Probenmaterial von Kranken zum sicheren Nachweis einer Erkrankung an Influenza/Aviärer Influenza vor Ort untersucht werden. Bei fehlender Untersuchungsmöglichkeit kann der Versand von Probenmaterial (Rachenabstriche, Nasenabstriche, Nasenspülflüssigkeit, Serum) an das Referenzlabor in Berlin erwogen werden. Die Probenentnahme wird vom Vertrauensarzt / von der Vertrauensärztin durchgeführt. Der Versand muss entsprechend den Richtlinien des Robert Koch Instituts (RKI) durchgeführt werden.

Hospitalisierung vor Ort
Während einer Pandemie muss mit einer vollkommenen Überlastung der
Gesundheitseinrichtungengerechnet werden. Es ist daher sinnvoll, den Kranken so lange irgendwie möglich zu Hause zu behandeln. Dies gilt umso mehr, wenn der medizinische Versorgungsstandard in dem jeweiligen Land nicht dem europäischen entspricht und man nur eine fragliche Verbesserung der Behandlung im Krankenhaus erwarten kann. Die Entscheidung hierzu muss jedoch der behandelnde Arzt treffen.

Repatriierung aus medizinischen Gründen
Die Repatriierung eines an Influenza erkrankten deutschen Staatsangehörigen kann nur stattfinden, wenn dies seuchenhygienisch vertretbar ist. Die Heimschaffung aus einem Land mit Influenza kann nicht wünschenswert sein, wenn in Deutschland die Influenza noch nicht ausgebrochen ist. Es muss daher die Genehmigung der zuständigen deutschen Gesundheitsbehörde vorliegen. Der Transport muss entsprechend den Richtlinien des RKI durchgeführt werden.

Empfehlungen und Maßnahmen für deutsche Auslandsgemeinden
Deutsche Firmen und Deutsche, die privat im Ausland sind, müssen über ihren Schutz selber und so bald wie möglich entscheiden. Wichtig erscheint die Entscheidung der Betroffenen bzw. ihrer betriebsärztlichen Dienste zur jeweiligen Ausstattung mit Material und Medikamenten (s. u. , letzter Absatz).
Tritt eine Pandemie näher so empfiehlt entsprechend der aktuellen epidemiologischen Lage der Krisenstab der Auslandsvertretung in Zusammenarbeit mit Vertretern der deutschen Gemeinde und deutscher Wirtschaftsunternehmen Verhaltensmaßregeln. Grundlagen bilden hierfür die Empfehlungen des Gesundheitsdienstes, des Robert Koch-Institutes und der WHO. Die Vorgaben der örtlichen Gesundheitsbehörden sind dabei zu berücksichtigen. Eine Ausreiseempfehlung für (gesunde) deutsche Staatsangehörige wird von der Auslandsvertretung nur in Absprache mit dem Krisenstab des Krisenreaktionszentrums ausgesprochen.
Der Krisenstab der Auslandsvertretung berät dann auch den Träger der deutschen Auslandsschulen bezüglich Einschränkung der Unterrichtstätigkeit. Zur Verminderung der Ansteckungsgefahr sollte die Möglichkeit von Fernunterricht (z.B. durch Internet) oder die Vorverlegung von Ferien in Betracht gezogen werden. Als Entscheidungshilfen können die Paragraphen 28 bis 30 des Infektionsschutzgesetzes dienen. Analoge Empfehlungen ergehen in Abstimmung mit der Auslandsvertretung an die Zentralen und Zweigstellen entsendender deutscher Einrichtungen.

Wichtiger Hinweis für die Deutsche Kolonie:
Jeder / Jede Privatperson muss sich fragen, ob und welche der praktischen Empfehlungen zur Vorsorge er / sie jetzt schon umsetzt. Das gilt insbesondere für längere Auslandsaufenthalte.
Sinnvoll kann es sein, sich wie folgt auszustatten:
1. Medikamente :
Tamiflu (Tbl) 1 Pkg. zur Therapie (Tamiflu ist als Therapie für Kinder unter einem Jahr sowie als Prophylaxe für Kinder unter 13 Jahren nicht geeignet.
Antibiotika (z.B. Moxifloxacin 400mg für Erwachsene und Azithromycin Suspension 200mg/5ml für Kinder).
Paracetamol 500 mg Tabletten oder Saft für Kinder
2. Material :
Schutzkittel, Desinfektionsmittel für Hände, Scheuerdesinfektionsmittel, Chirurgische Masken, Masken (FFP3 ohne Ventil), Überziehschuhe,
Latexhandschuhe unsteril, Schutzmantel Fliesstoff, Kopfhauben, Influenza-Quick A-/ BTest.

Dr. Anver
Regionalarzt Jakarta
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