Frage zu Krankenhaus auf Bali

[dadong]

Das Austesten durch trinken ist nicht mein Ding.
Vielen Dank für die genaue Erklärung für Laien - so wie ich.

Mir ist nur eins nicht so klar, ist Methanol so viel billiger, so daß die Herstellung des Alkohols dadurch günstiger und der Profit höher wird? Oder dauert der Herstellungsprozeß nicht so lange?

Uiii, armer Thomas, nun wirst du wieder einmal mit Laienfragen belästigt. Aber so ist es nun einmal, wenn man schon einen Fachmann da hat, möchte man einfach alles wissen.

[traveltho]

Huhu fifty,

einfach gesprochen kann man so umschreiben, dass es hierbei um "Qualität" geht.
Methanol und Ethanol sind in ihrer Struktur und in ihren chemischen Eigenschaften sehr ähnlich. Im Vergleich zu Methanol hat Ethanol lediglich eine um ein Atom längere Kohlenstoffkette.
Ethanol entsteht durch Vergärung von Stärke bzw. von dessen Grundbaustein Glucose (Zucker) mittels Hefe. Verwendet man reinen Zucker, entsteht dabei kein Methanol.
Methanol ensteht durch Vergärung von Pektin (dem Grundbaustein α-D-Galacturonsäure, einer der Stärke verwandten Substanz).
Pektin kommt vor Allem in den festen Bestandteilen von Pflanzen vor, z.B. in Stängeln, in Blütenknospen und Blättern, ist aber auch in den Früchten selbst zu finden.
Alkoholischen Getränke sind somit stets nicht nur Ethanol-Wassergemische sondern enthalten hunderte weitere Verbindungen. Unter anderem auch Methanol.
Ein billiger Wein, der auch mit Stengeln und Blättern gekeltert wird, enthält daher auch mehr Methanol, als ein nur aus Weintrauben hergestellter Qualitätswein.
Dennoch sind die Mengen an Methanol in Bier und Wein nicht ausreichend, um eine ernsthafte Gefahr darzustellen.
Das Problem bei Methanol ist die langsamere Verstoffwechselung und die damit verbundene Anreicherung und der dann folgenden Übersäuerung des Blutes.,...
Also, je mehr "Mist" bei der Vergährung verwendet wird, desto "billiger/schlechter die Qualität" durch höheren Methanolanteil.
Ist das noch einigermaßen verständlich geblieben (ich wollte nicht zu tief ins Glas, ähm, ins Thema eintauchen)?

Lieben Gruß,
Thomas

[dadong]

Verständlich, danke für deine Mühe.
Dann sind also keine Zusatzstoffe drin, sondern der gesamte Acker, um möglichst viel Sprit mit wenig Qualität zu bekommen.

[Alonso06]

Hallo,

ich wollte mich mal kurz bei diesem Punkt einschalten und den nicht unwesentlichen Punkt "Steuer" in dieses Thema einbringen.
Wenn hier in Europa Alkohol distiliert wird jeder cl akribisch gemessen um danach die fällige Steuer zu berechnen, - und zu erheben.
Ich bin leider im Moment zu grippig um hier ausführlich auf dieses Thema einzugehen, man sollte aber bedenken, dass die Alkoholpreise in Indonesien in den letzten Jahren massiv angestiegen sind. Ich habe von Gastronomen nur das Wort "Tax" gehört.
Und wenn man weiter einbezieht, dass die Produktionskosten für die Herstellung von Schnaps sehr gering sein können, ich stelle hier besser nicht die Kalkulationskosten von Winzern, Brennereien ein, und man sich die im Vergleich dazu sau teure Steuer sparen kann ...
Da kann man, wenn man dann noch Leute hat, die den schwarz gebrannten Alkohol in gewaschene Original-Flaschen umfüllen, ein nachgemachtes Steuersiegel draufklebt und dann noch die lokalen Vertriebswege bedienen können, verdammt viel Geld verdienen.
Wenn man denn diese kriminelle Energie aufbringt. Dass ist ja bewußt gemacht, auch wenn man sich streiten kann, ob das Brennen selbst einfach nur einfach falsch gelaufen ist. Theoretisch könnte man den Faden sogar noch weiter spinnen, aber das ist was für Verschwörungsfans.

Eins möchte ich aber, da ich in dem Bereich Wein und Sprituosen arbeite, nicht trinken, gestalten, noch anmerken: ich kann nächste Woche in die internen chemischen Analysewerte von Weinen und Sprituosen schauen, ich glaube, lieber Thomas, dass aber da Methanol nicht zu finden sein wird. Oder hoffe das!
Kopfschmerzen werden immer auf Schwefel, Zucker oder Histamine geschoben (selten auf zu viel Ethanol, HiHi!).
Ohne Frage, wie Thomas sagt, ist allerdings Qualität wie bei so vielen Dingen das Entscheidende, so Sachen wie Stängel, Blätter etc haben bei der alkoholischen Gärung, bei der Distillation nichts zu tun.
Ein Beispiel, auch wenn das fast Geheiminsverrat ist (das habe ich heute erst gelesen): für ein Kilo guter Trauben haben Weingüter, denen erlaubt ist Trauben aus dem gleichen Gebiet dazu zu kaufen. in Barolo letztes Jahr acht Euro (!) pro Kilo bezahlt. Und aus einem Kilo Trauben macht man nicht so einfach einen Liter Barolo ...

Ich melde mich zum Them Methanol, bin selbst gespannt, LG Gotthard

[traveltho]

Hallo Gotthard,

normal sind die Methanolanteile so gering, dass sie nicht anführungspflichtig sind, aber ich bin mal gespannt, was Du wohl vielleicht erfahren wirst

Ich habe mich lediglich auf den wissenschaftlichen Bereich gestützt mit den "kurzen" Infos für fifty

In diesem Sinne: "Prost"

Sonnige Grüße,
Thomas